Feuerlöschboot Düsseldorf 2

 

Beschreibung

Das Feuerlöschboot “Düsseldorf” stammt aus einer Serie von drei gleichen Booten, die bei der Rheinwerft GmbH & Co., Mainz-Mombach, für den Einsatz im Ruhrgebiet gebaut wurden. Die Boote sind für den Katastrophenfall ausgerüstet; sei es ein in Brand geratenes Schiff, ausgelaufenes Öl oder eine explosionsgefährdete Hafenanlage.

Die Löschmonitore schleudern Wasser oder Löschschaum mit 10,5 bar bis zu 95 Meter weit und 45 Meter hoch.

Die beiden 12-Zylinder-V-Motoren von zusammen ungefähr 930 kW (1260 PS) verleihen dem Boot eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 37 km/h.

Der Robbe Baukasten des Feuerlöschbootes “Düsseldorf” ist in Größe und Ausstattung hervorragend geeignet, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Originals auch im Modell zu verwirklichen. Es können die Löschmonitore, der Kran, die Ankerwinde, das Radar, Scheinwerfer, Blaulicht, Hupe und Sirene sowie Dieselgeräusche funktionstüchtig eingebaut werden. Der rot eingefärbte, starkwandige Kunststoffrumpf ist groß genug, um die zahlreichen Aggregate für alle Sonderfunktionen aufzunehmen. Zwei vielfach bewährte Robbe Navy-Kompakt-Antriebe verleihen dem Modell eine hohe Geschwindigkeit. Vier große Ruder garantieren eine extreme Manövrierfähigkeit bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Die Löschmonitore lassen sich über die Fernsteuerung horizontal und vertikal schwenken. Mit der empfohlenen Elektro-Zahnradpumpe können diese 6-8 m weit spritzen. Mit dem Bootskran lässt sich das tiefgezogene Ruderboot vorbildgetreu anheben und Außenbords absenken.

(Beschreibung aus dem Robbe-Katalog)

Technische Daten

Original

Modell

Länge ca.:

29,30 m

Länge ca.:

1160 mm

Breite ca.:

6,30 m

Breite ca.:

250 mm

Tiefgang ca.:

1,30 m

Tiefgang ca.:

75 mm

Verdrängung ca.:

75,6 t

Verdrängung ca.:

9.000 g

 

 

Maßstab:

1:25

Restauration der “Düsseldorf”

Das Feuerlöschboot “Düsseldorf” ist eines von vier Booten, die ich von einem ehemaligen Modellbauer, der leider schon verstorben ist, übernommen habe. Im laufe der Jahre hat das Boot, es ist etwa 1985 gebaut worden, stark gelitten und einige Teile wurden beschädigt, sind abgebrochen oder fehlen ganz. Den größten Schaden hat wohl das Deck erlitten, welches an zwei Stellen durchgebrochen war und auch die Elektrik funktionierte nicht mehr richtig. Also ein Fall für das Trockendock um die Schäden zu reparieren.

Um so wenig wie möglich von den Kleinteilen nachbauen bzw. nachkaufen zu müssen, versuchte ich als erstes zu retten, was noch zu retten war. Ist leider nicht bei allem geglückt. Der Aufbau und die weiteren großen Stücke, wie Heckdeckel mit Ruderboot oder vorderer Löschmonitor, wurden erst einmal auf die Seite gelegt. Als nächstes wurde das Deck komplett herausgetrennt und auch die Auflagen im inneren des Rumpfes entfernt. Was von der Elektrik noch zu gebrauchen war, wurde aussortiert, geprüft und für den späteren Wiedereinbau auf Lager gelegt. Als nächstes habe ich die Rumpfinnenseite von den Resten der Deckauflage gesäubert und sauber verschliffen. die Höhe der Auflagen ausgemessen, angezeichnet und mit 4 mm Kunststoffprofil die neue Auflage eingeklebt.

Im Bugbereich wurde mit Balsa Dreikantleisten gearbeitet, die in kleinere Stücke unterteilt an die Rumpfform angepasst und an die angezeichnete Linie geklebt wurden. Die Auflage im vorderen Bereich bis zum Bug musste dann noch eben geschliffen werden, damit das spätere Deck sauber und satt aufliegt.

Nun kam der schwierige Teil: Das Maß für die beiden Decks ermitteln. Als erstes baute ich mir mehrere Spannklötze, die seitlich am Rumpf aufgestellt und festgespannt wurden, um ein Außenmaß der Deckoberkante zu erreichen, welches dem Maß aus dem Bauplan in etwa entsprach. Dann wurde am Heck die Mitte angezeichnet und ein Draht (zwecks Symmetrie) bis zur Bugspitze gespannt. Nun konnten die ersten Maße genommen werden. Diese wurden auf einen stärkeren Karton übertragen, die erste Schablone war fertig. Fertig? Natürlich passte sie nicht, aber an Hand dieses ersten Musters und weiteren Messungen erhielt ich eine Schablone, die genau in den Rumpf passte. Die ermittelte Kontur wurde auf eine 2 mm starke 5-fach verleimte Sperrholzplatte übertragen und ausgesägt, verschliffen und in den Rumpf eingepasst. Nachdem die Passgenauigkeit sichergestellt war, wurden die Öffnungen im Heck für den Zugang zur Ruderanlage und die Kranluke angezeichnet und herausgetrennt

Auch die große Öffnung als Zugang in den “Maschinenraum” durfte nicht fehlen. Die Deckunterzüge und den Querunterzug habe ich aus 9x9 mm Leisten angefertigt, angepasst und verklebt. Im Bereich der beiden Öffnungen im Heck wurde mit 3 mm starken Leisten ein Auflagerahmen von unten angebracht. Beim Zugang zur Ruderanlage wurde auf diesen Rahmen eine 5x8 mm Leiste geklebt, da dieser Bereich leicht erhöht ist. Unter den kleinen Lukendeckel habe ich einen Kasten eingebaut, in dem später der EIN-Schalter für die RC-Anlage seinen Platz finden soll. Einen Süllrand angebracht, noch den Deckel angefertigt - Perfekt. Nach der Fertigstellung des hinteren Decks habe ich dieses mit großen Klemmen und Schraubzwingen in den Rumpf gespannt, um somit die nächsten Teile anfertigen zu können.

Da das Vorderdeck 25 mm höher im Rumpf liegen wird, musste ein Deckspant hergestellt werden. Die Maße dafür wurden wiederum am Modell ermittelt, auf 3 mm Sperrholz übertragen, ausgesägt, angepasst und eingesetzt. Auf der inneren Seite bekam der Spant noch eine Verstärkung durch eine 5x5 mm Leiste, welche später als zusätzliche Auflage für das Vorderdeck dient.

Mit dem erstellen des Vorderdeck bin ich genauso verfahren wie mit dem Hauptdeck, Maß nehmen, Schablone erstellen, übertragen auf das 2 mm starke 5-fach verleimte Sperrholz, aussägen und anpassen, wobei hier noch die Schräge im Bugbereich berücksichtigt werden musste. Nachdem das Vorderdeck eingepasst war, wurde die Öffnung für den Löschmonitor angezeichnet und ausgeschnitten. Auch hier musste ein Auflagerahmen von unten angebracht und die Querunterzüge angepasst und verklebt werden. Die Bohrungen für die Ankerrohre angezeichnet und gebohrt, im Bereich des Lukendeckels eine Öffnung herausgeschnitten, mit einem Süllrand versehen, Deckel angefertigt und aufgesetzt. Fehlt nur noch die Platte, auf der später der Löschmonitor montiert wird. Einen runden Deckel ausgesägt und eingepasst. Fertig.

Der erste Bauabschnitt war nun abgeschlossen. Die Einzelteile des Decks passten perfekt in die Rumpfschale und konnten zur weiteren Behandlung in die Lackierung gebracht werden. Der nächste Bauabschnitt war nun die Elektrik auf den neuesten Stand zu bringen. Die erste Überlegung: Was will ich mit diesem Boot machen und welche weiteren Funktionen sollen verwirklicht werden. Dazu nahm ich mir den alten Schaltplan aus der Bauanleitung, zeichnete ihn um und ergänzte ihn um die weiteren Sonderfunktionen. Allein dieser Schritt dauerte ca. 1 Woche. Nachdem ich den Schaltplan fertig hatte, wurden die benötigten Teile zusammengestellt. Bevor sie aber in den Schiffsrumpf eingebaut wurden, habe ich die komplette Schaltung auf meiner Werkbank aufgebaut und getestet. Nach erfolgreichem Test konnte alles in den Rumpf gebaut werden.

Dabei ging ich folgendermaßen vor: Der erste Schritt - Der Antrieb - alles was mit dem Antrieb zu tun hat wurde nun eingebaut, Motoren, Fahrtenregler, Verkabelung, Spannungsversorgung. Als Zweites - Die Ruderanlage - die Ruder wurden neu ausgerichtet und eingebaut, der Ruderservo an die vorgesehene Stelle plaziert und angeschlossen. Nun kam noch der Rest der elektronischen Steuerung: Empfänger, Relais und Schaltelektroniken für die Sonderfunktionen, die Verkabelung, Schalter für die verschiedenen Stromkreise usw. Nach dem Einbau wurde noch einmal alles auf Herz und Nieren überprüft und getestet. Es funktionierte alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ein Feuerlöschboot, welches nicht löschen kann, ist kein richtiges Löschboot. Darum musste noch eine Wasserpumpe eingebaut werden, über die die Löschmonitore versorgt werden. Die Schlauchleitungen wurden in den Rumpf so verlegt, das sie nicht eingeklemmt werden konnten. Die Pumpe brachte ich an geeigneter Stelle an, alles anschließen (Schläuche und Verkabelung) und Start des ersten Versuches. Der Funktionstest klappte auf Anhieb, nur das Ergebnis lies zu wünschen übrig, es kam kaum Wasser aus den Düsen der Löschmonitore. Ich musste also eine stärkere Pumpe einbauen. Nach langem Suchen fand ich dann die Richtige, welche dann auch das erwartete Ergebnis brachte. Da nun eine Pumpe und Schläuche eingebaut sind, besteht auch die Gefahr, dass eine Pumpe undicht wird und ein Schlauch platzen kann. Deshalb baute ich eine weitere Sonderfunktion ein - Eine Lenzpumpe. Diese Pumpe wird automatisch über einen Wassersensor, der an der tiefsten Stelle im Rumpf verbaut ist, eingeschaltet. Gleichzeitig ertönt ein Warnsignal und eine gelbe Blinkleuchte geht an. Die Funktion kann jederzeit über die Fernsteuerung quittiert und abgeschaltet werden.

 

Im nächsten Bauabschnitt: Lackierung und Einbau der Decks, Anbringen der Reling und weiteren Kleinteile, Aufbau und Löschmonitore, Fahrbericht.

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